Ich rühr´ Dich nicht an!
Ich rühr´ Dich nicht an!
In den Zwischenräumen
sprach das Zeitlose
der Zeit
und Gott
trat hervor
und sprach
wie einst zu Magdalen:
„Rühr mich nicht an!“
und
ich verstand:
so lange ich absichtslos liebe
bist Du bei mir
und ich bei Dir.
„Ich berühre Dich nicht“,
sprach ich da.
„Du aber rührst
mich an
und ich glaube
und begreife,
solange ich nicht
in Deine Wunden greife,
bleibst Du mir nah.
Liebende
treffen sich
in den Zwischenräumen,
wo die zählbare Zeit
nicht zählt und nicht greift,
wo Himmel und Erde
der Liebe pflegen,
weil sie sich
im Unbegreiflichen
sicher wägen.
Dort
ist der Ort,
wo Mensch Gott
und Gott den Menschen
begreift.
Dort,
wo alles unfassbar bleibt,
hast Du Dein Leib,
und ich
rühr´ Dich nicht an.