Sprache, Du versagst!

Sprache, Du versagst!

Nach den düsteren Tagen

taucht die Sonne auf.

Sie folgt gelassen ihrem Lauf,

ergießt ihre Strahlen überall

und bringt langsam Licht 

in jede Schicht der Wirklichkeit.

Dunkel bleibt nicht mehr dunkel,

und kein Schatten seines gleich.

Das Unfassbare wird dadurch

nicht fassbarer. 

Es tritt hervor.

Und es schweigt.

Das Herz weint.

Die Seele schreit.

Das Unfassbare macht sich breit,

es kommt näher,

es erfasst mich,

es durchdringt mich...


Sprache,

Du versagst!

Gib Worte her,

gib Form,

die mich beschützt.

Sonne, trete zurück.

Nimm das Unglück mit,

vermisch mit dem Nebel

der grauen Tage,

mach, das das Unfassbare

unsichtbar bleibt,

bis sich mein Herz ausweint,

und meine Seele nicht mehr schreit,

bis der Schleier der Zeit

die Nebel langsam verteilt,

und meine Lunge 

ihre Flügel weit spannt

und mein Herz 

seinen Nektar

dem Unfassbaren reicht,

auf das der Schrecken

von ihm weicht.












Zuzana Sebková-Thaller