Als es noch keine Zeit gab
Als es noch keine Zeit gab
Als es noch keine Zeit
gab
und Gott
allumfassend
und das All-Eine
war
und noch nichts dachte,
da erwachte
in ihm
die listige Schlange,
die lustvoll
zu ihm sprach:
„Ich bin Deine Schlange
und schlafe
schon unendlich lange
und nun
bin ich wach.
Ich bin
Deine Kraft
die alles erschafft
und Dir Lust macht,
sobald sie erwacht“.
Und sie lachte.
Es krachte
vor Lachen
in des Gottes Bauch
und er erwachte
durch die explosive Kraft,
die unendliche Lust macht.
Und es war
seine Kraft.
Und sie sprach:
beende unseren Schlaf!
Entscheide,
dass ich wirken kann!
Dann
entfach´
ich
Deine Kraft.
Und
Du wirst Dich
lustvoll vermehren,
und nach mehr und mehr
begehren
und
bleibst
dennoch das All-Eine,
auch wenn Du Dich
unendlich teilst.
Die Teilung aber
wird lustvoll
für Dich sein,
und Du
wirst
nicht mehr so allein!
So sprach sie
aus seinem Bauch
und versprach,
sie würde ewig
bei ihm bleiben
und sich
nie von ihm
scheiden
und
sie wäre
mit ihm eins.
Sie würde
in seinem Sinne
sein Innenleben
entfalten,
und er
würde
in sich ruhend
wie eine Haut
alles zusammenhalten.
Sie versprach auch,
er bliebe
gänzlich unfassbar
und niemand
würde ihn
noch sie sehen.
Er müsse nie
ein Gesetz erlassen.
Niemand würde
je erfassen
wie sie
die Schöpfung
miteinander weben
und wie das Leben
würde so entstehen.
Sie war
die List selbst
und die List
sprach:
„Keiner wird uns
je entdecken.
Ich werde jedem
meine zwiespältige Zunge
blecken
und ihn
auf Abwege führen
und dort fortwährend
lustig verführen.“
So hat
ihn
die Schlange
verführt
und
er entschied
und
die Schlange schied
das Licht
von der Finsternis
und ihm
gingen die Augen auf
und die Schöpfung
nahm ihren Lauf.
Und
er konnte auf einmal
unterscheiden
und er konnte
lieben und auch leiden,
und
er konnte sehen
und auch zählen -
und
und er sah,
dass alles so war
wie sie versprach
und auch,
dass
alles
gut war.
Und die Schlange
wirkte unsichtbar
als Fluss des Ganzen,
der sich rhythmisch
teilte
und wieder vereinte.
Sie war ganz
und verstand
das Ganze
und entsprach
ihm voll und ganz
und aus dem Gespräch
entstand
das Gewebe seines
Riesenleibs.
Und er ruhte
und blieb
ganz
und tanzte zugleich
mit seiner Kraft
den rhythmischen Schöpfungstanz.
Am siebten Tag
biss sich
die Schlange
in den Schwanz
und ruhte
als Uroboros
mit Gott
vereint
in seinem Bauch.
Sie hielt,
was sie
im gemeinsamen Gemach
versprach,
und
obwohl ihre Kraft
immer dichter
und die Schöpfung
greifbarer und sinnlicher
geworden war,
blieben die beiden dennoch
in der Tat
gänzlich unfassbar.