In der Nacht träumte die Siamkatze

In der Nacht träumte die Siamkatze 

In der Nacht träumte die Siamkatze

von der Schlange 

und dem kosmischen Zwillingspaar.

Ihr Katzenhaar sträubte sich

und Schmerzen wühlten

in ihrem kleinen Siam-Herzen.

Sie fühlte einfach mit.

Und sie begriff:

Die ganze Erde litt

und die Menschen

verstanden es einfach nicht,

dass viel vom ganzen Leid

zusammen hängt 

mit der Trennung 

von Raum und Zeit.

Seitdem sie die Menschen 

getrennt wie Zuchttiere halten, 

verwalten sie nur die Welt.

Auch zueinander

änderten sie maßgeblich

ihr Verhalten. Und obschon

sie sich selbst und alles, 

was ist, vermessen,

verloren sie das Maß.

Mit ihrem maßlosen Vergleichen

entstand viel Neid und Hass.

Sie hingen so sehr 

mit ihren Blicken 

an den vermessenen Dingen,

dass sie nichts mehr

tranken noch aßen

und auch ganz vergaßen, 

zu lachen und zu scherzen.

Und selbst wenn sie 

unter großen Schmerzen litten,

hörte niemand auf die Bitten der Alten,

statt Messgeräte an und abzuschalten,

einfach nur die Hand hin zu halten

und mitzufühlen. 

Sie vergaßen 

zu beachten,

dass sie einander 

genauso wie die Zwillinge

überwachten.

Die Haft von Raum und Zeit

brachte sie selbst 

in die bestbewachte Haft.

Kein Held von Außen

kann sie 

aus der selbstgemachten Welt 

befreien,

wo Raum und Zeit um Hilfe schreien,

weil Menschen anderen Menschen

Stunden und Sekunden klauen, 

sie züchten und vermehren,

zu Geld machen und nach mehr begehren,

Räume besetzen, alleine dort sitzen,

um in ihrem Besitz

Blut und Wasser zu schwitzen,

denn

es gehört bewacht, 

was unter Dach und Fach gebracht.

So sitzt ein jeder im eigenen Nest

und das Nest ist eine Festung.

Und die Festung ist bombenfest.

Um die Festungen zu beschützen

brauchen die Menschen scharfe Schützen,

die mit jedem neuen Schießen

mehr Öl ins Feuer gießen. 

Je stärker das Feuer zischt,

um so mehr erlischt 

das Feuer in ihrem Innern. 

Dann erlischt aber 

auch das Mitgefühl

und die Welt wird weltweit

nur noch kühl.

Kein Nachbar fühlt dann

mit dem anderen Nachbarn mit.

Im eigenen Haus

sitzen sie 

und sehen einander nicht. 

Die Siamkatze hat einen Traum:

Hüpft sie auf den Zaun

und dann vom Baum zum Baum,

werden die Menschen 

zu ihr schauen. 

Sie wird dort lange hocken

um sie zu sich zu locken.

Sie wird sich genüsslich lecken

und sie werden sich nach ihr strecken.

Sie wird kunstvoll hüpfen

und hoch über den Mauern

werden zwei Blicke

ihren Augen nicht trauen!

Es geht auch ohne zuzuhauen!

Dann: weg 

mit den hohen Mauern!

Mit Katzen lieber spielen, 

hohe Katzensprünge machen,

Purzelbäume schlagen,

die bis zum Himmel ragen,

und auf dem großen Wagen

getragen durch das Traumland jagen,

um dann zu den eigenen Wurzeln 

lachend herab zu purzeln.

Wer dem Spiel

einen solchen Spielraum gibt,

landet weich und ist zugleich

steinreich wie ein Scheich, 

denn er hat Zeit und Raum

von ihren Fesseln befreit

und auf seiner Spielwiese

glücklich miteinander vereint. 

In der Nacht träumte die Siamkatze

von der Schlange 

und dem kosmischen Zwillingspaar.

Ihr Katzenhaar sträubte sich

und Schmerzen wühlten

in ihrem kleinen Siam-Herzen.

Sie fühlte einfach mit.

Und sie begriff:

Die ganze Erde litt

und die Menschen

verstanden es einfach nicht,

dass viel vom ganzen Leid

zusammen hängt 

mit der Trennung 

von Raum und Zeit.

Seitdem sie die Menschen 

getrennt wie Zuchttiere halten, 

verwalten sie nur die Welt.

Auch zueinander

änderten sie maßgeblich

ihr Verhalten. Und obschon

sie sich selbst und alles, 

was ist, vermessen,

verloren sie das Maß.

Mit ihrem maßlosen Vergleichen

entstand viel Neid und Hass.

Sie hingen so sehr 

mit ihren Blicken 

an den vermessenen Dingen,

dass sie nichts mehr

tranken noch aßen

und auch ganz vergaßen, 

zu lachen und zu scherzen.

Und selbst wenn sie 

unter großen Schmerzen litten,

hörte niemand auf die Bitten der Alten,

statt Messgeräte an und abzuschalten,

einfach nur die Hand hin zu halten

und mitzufühlen. 

Sie vergaßen 

zu beachten,

dass sie einander 

genauso wie die Zwillinge

überwachten.

Die Haft von Raum und Zeit

brachte sie selbst 

in die bestbewachte Haft.

Kein Held von Außen

kann sie 

aus der selbstgemachten Welt 

befreien,

wo Raum und Zeit um Hilfe schreien,

weil Menschen anderen Menschen

Stunden und Sekunden klauen, 

sie züchten und vermehren,

zu Geld machen und nach mehr begehren,

Räume besetzen, alleine dort sitzen,

um in ihrem Besitz

Blut und Wasser zu schwitzen,

denn

es gehört bewacht, 

was unter Dach und Fach gebracht.

So sitzt ein jeder im eigenen Nest

und das Nest ist eine Festung.

Und die Festung ist bombenfest.

Um die Festungen zu beschützen

brauchen die Menschen scharfe Schützen,

die mit jedem neuen Schießen

mehr Öl ins Feuer gießen. 

Je stärker das Feuer zischt,

um so mehr erlischt 

das Feuer in ihrem Innern. 

Dann erlischt aber 

auch das Mitgefühl

und die Welt wird weltweit

nur noch kühl.

Kein Nachbar fühlt dann

mit dem anderen Nachbarn mit.

Im eigenen Haus

sitzen sie 

und sehen einander nicht. 

Die Siamkatze hat einen Traum:

Hüpft sie auf den Zaun

und dann vom Baum zum Baum,

werden die Menschen 

zu ihr schauen. 

Sie wird dort lange hocken

um sie zu sich zu locken.

Sie wird sich genüsslich lecken

und sie werden sich nach ihr strecken.

Sie wird kunstvoll hüpfen

und hoch über den Mauern

werden zwei Blicke

ihren Augen nicht trauen!

Es geht auch ohne zuzuhauen!

Dann: weg 

mit den hohen Mauern!

Mit Katzen lieber spielen, 

hohe Katzensprünge machen,

Purzelbäume schlagen,

die bis zum Himmel ragen,

und auf dem großen Wagen

getragen durch das Traumland jagen,

um dann zu den eigenen Wurzeln 

lachend herab zu purzeln.

Wer dem Spiel

einen solchen Spielraum gibt,

landet weich und ist zugleich

steinreich wie ein Scheich, 

denn er hat Zeit und Raum

von ihren Fesseln befreit

und auf seiner Spielwiese

glücklich miteinander vereint. 

Zuzana Sebková-Thaller